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Emsbuffel

„Meine Motivation ist es ein ethisch vertretbares Produkt zu schaffen, wobei sowohl das Tier als auch meine Leidenschaft als Landwirt wertgeschätzt werden“ (Michael)

„Zufriedene Tiere zu beobachten, die ihre natürlichen Verhaltensweisen auf weiten Weideflächen ausleben können, ist für mich der Lohn unserer Arbeit.“(Simon)

Wasserbüffel - Geschichte in Europa

Wasserbüffel (Bubalus bubalis) erfreuen sich in Europa immer größerer Beliebtheit. Sie werden in der Milch- und Fleischerzeugung eingesetzt und eignen sich als hervorragende Landschaftspfleger. Durch ihren vielfältigen Pflanzenfraß und ihre hohe Anpassungsfähigkeit können sie somit insbesondere in Naturschutzgebieten angesiedelt werden. Knochenfunde belegen, dass die Gattung Bubalis schon vor einer Millionen Jahren in Europa heimisch war.

Eigenschaften

Der Wasserbüffel ist robust und anpassungsfähig. Im Winter entwickelt er ein dichtes Winterfell und kann so Temperaturen bis zu -24°C problemlos standhalten. Dies liegt daran, dass der Büffel von allen Haustieren die dickste Haut hat. Das Gewicht der Haut beträgt rund 10% des Gesamtgewichts des Büffels. 

Außerdem hat er weniger Schweißdrüsen als ein Rind und kann daher weniger Wärme abgeben. Eine Suhle an heißen Sommertagen ist für die Tiere unabdingbar, um sich abzukühlen.

Wasserbüffel weisen ein interessantes Fressverhalten auf und nehmen große Mengen an Grobfutter zu sich. Ein Vorteil gegenüber dem Rind und anderen pflanzenfressenden Säugetieren ist, dass er Grobfutter am besten verwerten kann. 

Das liegt an der Verdauungsaktivität des Pansens, die im Vergleich zum Rind 1,2-1,5 mal höher ist. Zusätzlich verfügt der Büffel über wesentlich mehr Bakterien und Mikroorganismen, was zu einem besseren Aufschluss der Grobfuttermittel führt. So fressen unsere Büffel neben einer großen Menge Gräser auch Birkentriebe, Laub, Brombeeren, Brennnesseln, Schilf, Binsen und Farne.

Der Wasserbüffel ist ein Herdentier. Er wird angeführt von einer Leitkuh, für gewöhnlich folgt ihr die Herde den gesamten Tag über. Der Stier fungiert als „Bodyguard“ der Herde. Er läuft bei Wanderungen für gewöhnlich als letzter der Kolonne und sichert so die Herde ab.

Charakterliche Eigenschaften

Für gewöhnlich ist der Wasserbüffel friedlich und folgsam. Fremden Menschen gegenüber ist er eher scheu und misstrauisch. Hat er zu seinen Haltern einen regelmäßigen und positiven Kontakt, entwickelt er eine Freundschaft zu diesem. 

Dennoch handelt es sich auch bei dem Wasserbüffel um ein wildes Tier. Bei der Arbeit mit ihnen gilt es, größte Vorsicht walten zu lassen. Besonders Mutterkühe können, wenn sie eine Bedrohung für ihr Kalb sehen, dieses sehr aggressiv verteidigen. Es gilt zu beachten, dass Wasserbüffel bei Gefahr durchaus bereit sind, sich zu verteidigen, anstatt die Flucht anzutreten. 

Die Tiere sind sehr eigenwillig. So lassen sie sich nicht treiben oder lenken, sondern tun meist nur das, wozu sie Lust haben.




Haltung

Unsere Tiere wachsen in kleinen Herdenverbänden mit 5-8 Kühen und einem Stier auf. Die Kälber bleiben bei ihren Müttern, bis diese sich auf natürliche Weise trennen. Das heißt, die Kuh entscheidet selbst, wann sie aufhört ihr Kalb zu tränken. Das kann bis zu 12 Monate dauern. Da wir unsere Büffel nicht melken, kommt die Milch ausschließlich den Kälbern zu Gute. Nach den 12 Monaten verbleiben die Kälbchen entweder in der Herde oder werden einer anderen Herde zugeführt.                            

Neben dem Einsatz als Landschaftspfleger auf Renaturierungsflächen, beweiden wir unsere Grünflächen extensiv. Diese Beweidungsform schafft Lebensraum für bodenbrütende Vögel. Zusätzlich siedeln sich aufgrund der Ausscheidungen viele Insekten an, welche ebenfalls als Nahrung für die hier vorkommenden Vögel dienen. Durch das eigenständige Anlegen von Suhlen, legen die Büffel kleine Feuchtbiotope an, welche weitere Amphibien und Insekten anziehen. Durch den Pflanzenfraß ist das Gras an einigen Stellen kurz und an anderen lang, sodass sich sich optimale Wachstumsbedingungen für verschiedene Pflanzen und Gräser ergeben. Darüber hinaus bietet diese Flora dem einheimischen Wild einen Lebensraum abseits von Monokulturen.